Studien & Analysen
  • Discussion Paper

Gemeinsam für mehr Gerechtigkeit

Der Kampf für reproduktive Gerechtigkeit und wie der Anti-Gender-Bewegung begegnet werden kann

Kristin Neufeld, Nele Disselkamp, Colette Rose, Catherina Hinz
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© Berlin-Institut

Seit der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 1994 wurden erhebliche Verbesserungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) erzielt. Der zunehmende Einfluss rechtspopulistischer Akteur:innen gefährdet jedoch bestehende und zukünftige Fortschritte: Eine weltweit vernetzte und gut finanzierte Anti-Gender-Bewegung leistet – oft erfolgreich – Widerstand gegen SRGR. Dem steht eine wachsende Bewegung für reproduktive Gerechtigkeit gegenüber, die eine Perspektive für eine gerechtere Zukunft für alle Menschen bietet.

Anhand einer ausführlichen Literaturrecherche und -analyse beleuchtet dieses Diskussionspapier die Fortschritte der letzten 30 Jahre und zeigt auf, wie die Anti-Gender-Bewegung bereits erreichte Erfolge in Gefahr bringt – und wie die Bewegung für reproduktive Gerechtigkeit dem entgegenwirken kann. Hierbei können neue Ansätze wie eine feministische Entwicklungspolitik eine wichtige Rolle spielen, die körperliche Selbstbestimmung und Gesundheitsversorgung für alle Menschen zum Ziel haben.

Das Diskussionspapier wurde durch finanzielle Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Sektorvorhaben Bevölkerungsdynamik/ sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, unterstützt. Für den Inhalt des Papiers trägt das Berlin-Institut die alleinige Verantwortung.

Thema: Internationale Demografiepolitik
erschienen: 2024

Ausgewählte Grafiken

Zwischen 1994 und 2024 ist die Zahl der Geburten bei 15- bis 19-jährigen Mädchen weltweit um fast die Hälfte zurückgegangen. Ein Vergleich zwischen den Weltregionen zeigt allerdings starke regionale Unterschiede auf. In Zentral- und Südasien ist die Geburtenrate am stärksten zurückgegangen. In Subsahara-Afrika ist der Rückgang dagegen deutlich geringer und die Zahl der Geburten bei 15- bis 19-Jährigen immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. © Berlin-Institut
Sowohl das Kairoer Aktionsprogramm als auch das Konzept der reproduktiven Gerechtigkeit gehen auf das Jahr 1994 zurück. Während sexuelle Rechte in der Abschlusserklärung von Kairo noch fehlen, ist reproduktive Gerechtigkeit ein umfassendes Konzept, das nicht nur sexuelle Rechte, sondern auch soziale Gerechtigkeit einbezieht. Umfassende SRGR, wie sie von der Guttmacher-Lancet Commission 2018 definiert wurden, gehen ebenfalls über das Kairoer Aktionsprogramm hinaus. Sie sind Teil von reproduktiver Gerechtigkeit. © Berlin-Institut
Die Summe, die internationale Anti-Gender-Akteur:innen in Europa investiert haben, ist in den letzten Jahren stark gestiegen: Waren es 2009 noch rund 20 Millionen US-Dollar, die pro Jahr aufgebracht wurden, waren es 2018 knapp 100 Millionen. Insgesamt sind über den genannten Zeitraum über 700 Millionen US-Dollar an europäische Anti-Gender-Akteur:innen geflossen. Während die meisten dieser Gelder aus der EU stammen, kommen immerhin ein Viertel der Investitionen – 188 Millionen US-Dollar – aus Russland. Weitere 81 Millionen US-Dollar stammen aus den USA. © Berlin-Institut

Ansprechpartnerinnen

Kristin Neufeld

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Telefon: 030 - 22 32 48 46

E-Mail schreiben: neufeld@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

Nele Disselkamp

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 030 - 31 01 73 24

E-Mail schreiben: disselkamp@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

Colette Rose

Projektkoordinatorin Internationale Demografie

Telefon: 030 - 31 01 95 91

E-Mail schreiben: rose@berlin-institut.org

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